Gerngroß geht nachdenklich über einen Ba …

Gerngroß geht nachdenklich über einen Bauplatz. Er ist in Konkurs geraten und möchte mit seinen Gläubigern lieber zu einem Zwangsvergleich kommen.
Er murmelt nachdenklich: „Soll ich geben fünf Prozent oder sechs Prozent?“
Dabei gerät er in gefährliche Nähe einer Baugrube, und ein Bauarbeiter brüllt: „Geben Sie acht!“
Gerngroß: „Da können Sie lange warten!“

Drei Proben macht der Bauer beim Kauf ei …

Drei Proben macht der Bauer beim Kauf eines Taschenmessers.
Erst versucht er, eine Flaumfeder in der Luft zu zerschneiden. Geht es nicht, dann legt er das Messer zurück. Geht es, dann macht er die zweite Probe:
er versucht, mit der Klinge Funken aus einem Stein zu schlagen. Geht es nicht, dann legt er das Messer wieder hin. Geht es, dann macht er die dritte Probe:
er versucht, das Messer unter seiner Joppe zu verbergen. Geht es nicht, dann legt er es halt wieder zurück…

In der Frankfurter Börsenkantine ist ein …

In der Frankfurter Börsenkantine ist ein neuer Restaurateur namens Katzenstein eingestellt worden. Eines Tages bricht in der Presse ein Skandal los: es hat sich herausgestellt, daß Katzenstein die Kantine streng koscher betreibt!
Der Börsenpräsident Höchberg läßt Katzenstein kommen: „Ist das wahr, was die Leute Ihnen vorwerfen, Herr Katzenstein?“
„Natürlich ist es wahr, Herr Präsident! Ich werde doch als frommer Jude keine trefene Kantine betreiben!“
„Aber Herr Katzenstein! Die Kunden sind doch zum guten Teil christlich! Wenn nun einer Kommt und Schinken bestellt?“
„Herr Höchberg, das ist kein Problem. Wenn einer Schinken verlangt, schneid ich ihm ein Stück von der koscheren geräucherten Rindsbrust herunter. Alle Herren sind sich einig, daß sie noch nirgends einen so guten Schinken gegessen haben.“

Teplitzer wankt mit kreideweißem Gesicht …

Teplitzer wankt mit kreideweißem Gesicht aus dem Café.
„Was fehlt Ihnen?“ fragt ein Bekannter.
„Stellen Sie sich vor“, stöhnt Teplitzer, „neben mir sitzt Joschke Katz – auf einmal sinkt er tot zu Boden: der Schlag hat ihn getroffen. Wie leicht hätte er mich treffen können!“

Der alte Nachtlicht geht tief besorgt um …

Der alte Nachtlicht geht tief besorgt umher.
„Was fehlt dir?“ fragt ein Bekannter.
„Eine böse Geschichte“, sagt Nachtlicht niedergeschlagen, „ich habe meine Tochter verlobt und zehntausend Mark Mitgift versprochen – und nun soll morgen die Hochzeit sein, und es fehlt mir von der Mitgift die Hälfte.“
„Na und? Man gibt ja ohnehin immer nur die Hälfte!“
„Ja, das schon, aber diese Hälfte fehlt mir eben.“

„Wirklich, ich rate dir gut: heirate sie …

„Wirklich, ich rate dir gut: heirate sie! Sie ist schwerreich! Ich weiß, sie ist nicht schön. Aber was hast du von der Schönheit der Frau? Morgens, wenn du weggehst, schläft Sie ohnedies noch. Abends, wenn du von der Geschäftsreise zurückkehrst, ist es schon dunkel, und sie ist bereits im Bett. Wann siehst du sie schon! Was liegt dir also daran, wie sie aussieht, während du unterwegs bist und sie zu Hause sitzt!“
Der junge Mann, niedergeschlagen: „Ja – aber was mache ich am Schabbes nachmittag?“

Kohn kommt aus Paris zurück und erzählt …

Kohn kommt aus Paris zurück und erzählt seiner Frau, wie er dort vor der Oper gestanden und schöne Frauen gesehen hat, eine schöner als die andere. Seine Frau ist indigniert:
„An mich hast du dabei kein einziges Mal gedacht?!“
„O doch. Es hat mich auch zwanzig Francs gekostet.“
„Wieso gekostet?“
„Nu, ich hab´ an dich gedacht, und da hab´ ich ausgespuckt, und da mußte ich zwanzig Francs Buße dafür zahlen.“