Der verwitwete Rabbiner will wieder heir …

Der verwitwete Rabbiner will wieder heiraten.
Dem Sohne paßt das nicht, und er wirft dem Vater vor: „Dein Kollege in Lublin ist auch Witwer. Er hat aber erklärt, daß er von jetzt an nur noch mit der Tora verheiratet sein will.“
Darauf der Rabbi, zufrieden: „Nu also – wenn jener mit der Tora verheiratet ist – was willst du dann von mir? Es heißt doch ausdrücklich: ‚Nach dem Weibe deines Nächsten soll dich nicht gelüsten.'“

Ein reicher, grober Jude ist gestorben. …

Ein reicher, grober Jude ist gestorben. Die Familie möchte ihm gern einen Grabplatz neben dem verehrten Rabbi der Gemeinde kaufen, aber ein Teil der Gemeinde protestiert, es kommt zum Riesenkrach auf dem Friedhof, und schließlich werden zwei Gruben gleichzeitig ausgehoben. . Ein alter Jude hört sich die Schimpfkanonaden der gegnerischen Parteien schweigend an und meint zu seinem Freund: „Nu frag´ ich dich: Lohnt es zu sterben?“

Ein Jeschiwe-Boche (Talmudstudent) ist b …

Ein Jeschiwe-Boche (Talmudstudent) ist beim Gabbai (Synagogenvorstand) für eine ganze Woche zum Mittagessen eingeladen. Am ersten Tag wäscht sich der Bocher, dem Ritus gemäß, vor dem Essen die Hände und spricht den Segen. Es gibt dicke Erbsen und sonst nichts. Am zweiten Tag wiederholt sich das Menü. Der Bocher würgt die Erbsen hinunter. Als es aber am dritten wieder schon im Gang draußen nach dicken Erbsen riecht, setzt sich der Bocher ohne Händewaschen und Broche an den Tisch.
„Hören Sie, junger Mann“, tadelt der Gabbai, „Sie wollen werden ein Rebbe: Wieso sagen Sie keine Broche?“
Bocher: „Es steht geschrieben in der Tora: Du sollst sagen die Broche über das, was wachst aus der Erd´, und über das, was wachst von a Boim (Baum). Aber über eppes, was wachst mir erous ous dem Hals, brouch men nicht zu sagen die Broche.“

Ein armer Jude wollte vom Rabbi wissen, …

Ein armer Jude wollte vom Rabbi wissen, ob man den Segen beim Sedermahl (Festmahl an den jüdischen Ostern) statt über Wein über Milch sprechen dürfe.
„Nein“, entschied der Rabbi und gab ihm drei Gulden.
Ein Anwesender fragte verwundert: „Er hat doch gar nicht um Geld gebeten!“
„Wieso verstehst du nicht?“ erklärt der Rabbiner, „wenn er statt Wein Milch nehmen will, so ist das doch ein Zeichen, daß er sich nicht nur keinen Wein, sondern auch kein Stückchen Fleisch (Nach dem Ritualgesetz darf Milch und Fleisch bei der gleichen Mahlzeit nicht genossen werden) zu dem Festmahl leisten kann. Wenn er aber so bettelarm ist, muß man ihm helfen.“

Schmuel kommt in die Kreisstadt und sieh …

Schmuel kommt in die Kreisstadt und sieht zum erstenmal ein Telephon. Das Postfräulein erklärt ihm, wie man es benützt: „Mit der linken Hans heben die das Hörrohr ab, und mit der rechten drehen Sie die Kurbel.“
Schmuel: „Sehr schön – und womit rede ich dann?“

„Wenn du auf der Straße 100000 Rubel fän …

„Wenn du auf der Straße 100000 Rubel fändest – würdest du sie abliefern oder behalten?“
„Weißt du – das kommt ganz darauf an. Wenn ich wüßte, daß das Geld dem reichen Baron Rothschild gehört – ich glaube, dann würde ich es behalten. Aber wenn es dem armen Schammes gehören würde, dessen Familie dreimal täglich vor Hunger stirbt – dann würde ich es ihm unbedingt zurückgeben.“