Ein Autofahrer fährt nachts auf einer einsamen Landstraße. Da sieht er eine ca. 1 m große antike Flasche auf seiner Seite der Fahrbahn. Neugierig geworden hält er an und steigt aus. Geht zur Flasche und betrachtet diese erstaunt. Der Inhalt der reichverzierten Flasche ist nicht zu erkennen, also öffnet er kurz entschlossen die Flasche. Da entsteht ein starker Luftzug, Rauch steigt aus der Flasche, und schwuppdiwupp steht ein riesiger Geist vor ihm und sagt: „Echt toll von dir, mich hier rauszulassen. War ziemlich eng da drin. Also schönen Dank.“
Darauf der Mann: „Sag mal , wenn du nun frei bist, hab ich da nicht einen Wunsch frei?“
Der Dschin grinst, denkt kurz nach und meint: „Ok, ich will mal nicht so sein. Du darfst dir was wünschen.“
Der Mann freut sich, langt ins Auto und holt einen Kuli und eine Weltkarte heraus. Dann kreuzt er mehrere Stellen auf der Karte an. Als er fertig ist, gibt er diese dem wartenden Geist und bittet ihn:“ Du also, ich hab hier ein paar Kreuze eingezeichnet. Das sind alles Orte in der Welt wo viele Menschen in Armut leben, Hunger leiden, krank darniederliegen. Dort ist Krieg, Not und Elend an der Tagesordnung. Bitte mach, daß all die dort lebenden Menschen in Glück und Frieden leben, immer zu Essen haben , ein Dach über dem Kopf; alles in allem löse einfach die dort herrschenden ethnischen und sozialen Konflikte.“
Der Geist schaut auf die Karte und läuft im Gesicht olivgrün an. Mit entnervter Stimme sagt er: „Neee, neee, neee. Das sind ja über 120 Kreuze. Das geht nicht. Das schafft keiner. Das ist unmöglich. Dafür brauche ich ja ewig. Neee, nee. Dann schon lieber Mäuse melken. Sag wir mal so, du solltest dir was anderes wünschen.“
Der Mann ist zuerst ein bißchen traurig, doch dann fängt er an nachzudenken und meint nach einigen Minuten: „Na gut, dann hätte ich da noch was. Ich hab da ’ne blonde Freundin zu Hause. Kannst du ihr nicht Lesen und Schreiben beibringen?“
Der Flaschengeist wird noch olivgrüner und sagt nach einem kurzen Augenblick: „Kann ich noch mal die Karte sehen?“