Ein armer Jude wollte vom Rabbi wissen, ob man den Segen beim Sedermahl (Festmahl an den jüdischen Ostern) statt über Wein über Milch sprechen dürfe.
„Nein“, entschied der Rabbi und gab ihm drei Gulden.
Ein Anwesender fragte verwundert: „Er hat doch gar nicht um Geld gebeten!“
„Wieso verstehst du nicht?“ erklärt der Rabbiner, „wenn er statt Wein Milch

nehmen will, so ist das doch ein Zeichen, daß er sich nicht nur keinen Wein, sondern auch kein Stückchen Fleisch (Nach dem Ritualgesetz darf Milch und Fleisch bei der gleichen Mahlzeit nicht genossen werden) zu dem Festmahl leisten kann. Wenn er aber so bettelarm ist, muß man ihm helfen.“