(Nachfolgende Geschichte hat sich in Pal …

(Nachfolgende Geschichte hat sich in Palästina zur Zeit der englischen Mandatsregierung wirklich zugetragen. Um sie zu verstehen, muß man wissen, daß Jiddisch, beeinflußt von der Talmudlektüre (cf. Einleitung), den Sinn einer Aussage oft nicht durch die Wortstellung im Satze, sondern nur durch die entsprechende Satzmelodie ausdrückt. Die im Deutschen übliche Inversion im Fragesatz ist im Jiddischen daher nicht obligatorisch.)
Ein Ostjude, des Englischen nicht mächtig, war angeklagt, ein Pferd gestohlen zu haben. Der englische Richter seinerseits verstand kein Jiddisch, so daß ein Dolmetscher beigezogen werden mußte. Im nachfolgenden geben wir die englischen Passagen deutsch wieder.
Der Richter: „Sie haben ein Pferd gestohlen?“
„Der Jude, nachdem der Dolmetscher ihm den Satz übersetzt hat, verwundert: „Ech hob geganwet a Ferd?!“ Der Dolmetscher übersetzt wörtlich korrekt, aber ohne die fragende Melodie: „Ich habe ein Pferd gestohlen.“
Der Richter; „Warum haben Sie das Pferd gestohlen?“
Der Jude, erregt: „Ech hob geganwet a Ferd?! Ech brouch a Ferd?!“
Dolmetscher: „Ich habe ein Pferd gestohlen. Ich brauche ein Pferd.“
Der Richter: „Wozu brauchen Sie denn ein Pferd?“
Der Jude, außer sich: „Ech brouch a Ferd af Kapores!“ (rituelles Sühneopfer, als Redensart jedoch etwa wie ‚etwas für die Katz brauchen‘.)
Der Dolmetscher aber übersetzt wörtlich korrekt: „Ich brauche das Pferd für ein rituelles Sühnopfer.“

„Angeklagter, Sie stehen hier vor Gerich …

„Angeklagter, Sie stehen hier vor Gericht, weil Sie auf offener Straße eine Schlägerei angefangen haben, was sagen Sie dazu?“
„Hohes Gericht, meine finaziellen Verhältnisse erlauben es mir nicht, für persönliche Auseinandersetzungen die Westfalenhalle zu mieten!“

Rechtsanwalt Dr. Kunz verheiratet seine …

Rechtsanwalt Dr. Kunz verheiratet seine Tochter und sagt zu seinem zukünftigen Schwiegersohn, der vor kurzem selbst eine Rechtsanwaltskanzlei eröffnet hat:
„Mein lieber Schwiegersohn, ich kann meiner Tochter keine Mitgift geben, aber ich übergebe Dir einen Erbschaftsprozeß, bei dem Du viel Geld verdienen kannst.“
Nach Monaten kommt der Schwiegersohn freudenstrahlend zu seinem Schwiegervater und sagt: „Papa, gratuliere mir! Ich habe den Erbschaftsprozeß gewonnen!“
„Was!“, schreit Dr. Kunz, „gewonnen hast Du ihn, Du Trottel? Von dem Prozeß habe ich zehn Jahre gelebt!“