Charles Mayer war ein in den vornehmen Wiener Salons des neunzehnten Jahrunderts sehr gefeierter Klaviervirtuose. Einmal wurde er in die Wiener Hofburg gebeten, um vor dem Kaiser zu spielen. Nach dem Konzert ging der alte Kaiser Ferdinand I. auf den Pianisten zu und sagte freundlich: „Ausgezeichnet, mein lieber Mayer! Ich habe a in meiner Jugend schon den Hummel gehört…“
Mayer verbeugte sich.
„Und dann hab´ ich

später den Thalberg gehört…“
Mayer verbeugte sich abermals.
„Und dann hab´ ich sogar Franz Liszt gehört…“
Mayer verbeugte sich tiefer.
„Aber so wie Sie, mein lieber Mayer, so wie Sie…“
„Majestät sind zu gütig!“ stammelte stolzgeschwellt der Künstler.
„aber so wie Sie hab´ ich noch keinen schwitzen gesehen!“