Der Dichter Franz Werfel, der mit der Witwe von Gustav Mahler verheiratet war und mit seinen deutschen Textfassungen einiger Verdi-Opern bedeutenden Anteil an der Verdi-Renaissance der zwanziger Jahre hatte, wurde von Freunden zu einer Aufführung der Oper ‚Die Macht des Schicksals‘ eingeladen. Begeistert von Verdis Musik, sang er in der Loge die ganze Oper leise

mit. Nach der Vorstellung erwähnten die Freunde, daß in der kommenden Woche ‚La Traviata‘ auf dem Spielplan stehe. Werfel erkundigte sich, ob er dazu wieder in ihre Loge kommen dürfe. „Aber mit dem größten Vergnügen“, hieß es, „denn in ‚Traviata‘ haben wir Sie noch nicht gehört.“