Der Heldentenor Heinrich Knote brauchte besonders lange zum Einstudieren seiner Partien. Als ihn einmal ein Freund in seinem Haus am Starnberger See besuchen wollte, hörte er, daß Knote an der Partie des ‚Tristan‘ arbeitete. Erstaunt fragte er das öffnende Hausmädchen: „Der Herr Kammersänger studiert den Tristan doch schon seit Wochen, kann er

die Rolle denn immer noch nicht?“ Darauf erklärte das Hausmädchen verzweifelt: „Ich kann die Partie, die Frau Knote kann die Partie, die Nachbarn können die Partie, und auch unser Dackel kann die Partie – nur der Herr Kammersänger kann sie immer noch nicht!“