Der Dirigent Felix Mottl hatte ein besonderes Talent für anschauliche Erklärungen. Bei den Proben zur Münchner Erstaufführung der Oper ‚Salome‘ von Richard Strauss war ihm ein leiser Triangelschlag immer wieder zu kräftig und grob. Die Prinzessin Salome verspricht dem jungen Hauptmann Narraboth eine kleine Blume als Zeichen ihrer Zuneigung, wenn er die Zisterne öffnet, in der Jochanaan gefangen ist. Dazu erklingt ein Triangelschlag,

den Mottl folgendermaßen erklärte: „Stellen Sie sich vor, es ist eine schwüle orientalische Nacht. Die Prinzessin Salome wird in einer Sänfte getragen. Leise schiebt sich eine schlanke weiße Hand vorsichtig aus der verhängten Sänfte und läßt behutsam eine kleine Blume fallen; eine kleine Blume – aber keinen Radi!“