Unter der Direktion von Gustav Mahler wurde eine junge, aber nicht sonderlich begabte Sängerin, vom österreichischen Kaiser protegiert, an die Wiener Hofoper empfohlen. Mahler lehnte es trotzdem ab, die Sängerin zu engagieren. Durch einen Mittelsmann ließ der Kaiser seinem Wunsch Nachdruck verleihen. „Also gut“, sagte Mahler, „ich werde sie engagieren, aber auf die Bühne lasse ich

sie nicht.“ Darauf erklärte der Abgesandte des Kaisers: „Aber gerade an den Bühnenauftritten dieser Sängerin ist Seine Majestät persönlich interessiert.“
„Nun, dann werde ich jedesmal auf dem Programmzettel drucken lassen: Auf Allerhöchsten Befehl des Kaisers.“ Danach verzichtete der Kaiser auf jede weitere Protektion.