Der geschäftstüchtige Artur Schnabel sollte bei einem Festival mit drei weiteren prominenten Solisten einen Zyklus mit Kammermusik von Johannes Brahms aufführen. Da man sich über die Verteilung der Gage nicht einigen konnte, machte Schnabel zur Verblüffung seiner Partner den Vorschlag: „Teilen wir doch die Gage in fünfunddreißig gleiche Teile.“
„Warum denn fünfunddreißig?“ riefen verwundert die anderen.
„Ganz einfach: Wir haben insgesamt dreizehn Stücke für Klavier und Streicher zu spielen, nämlich drei Trios, drei Quartette, drei Violin-, zwei Bratschen- und zwei Cellosonaten; das sind zusammen fünfunddreißig Instrumentalpartien. In allen dreizehn Stücken ist das Klavier beteiligt, also erhalte ich dreizehn Fünfunddreißigstel.

Dem Geiger werden selbstverständlich die beiden Bratschen- und die beiden Cellosonaten abgezogen, so daß er neun Fünfunddreißigstel erhält. Der Bratsche stehen fünf und dem Cello acht Fünfunddreißigstel zu. Das wäre die gerechteste Lösung des Honorarproblems, wenn wir nicht die Anzahl der von jedem zu spielenden Noten zur Grundlage unserer Berechnung machen wollen.“
Nach kurzer Sprachlosigkeit gab es dann ein allgemeines Gelächter, in das Artur Schnabel fröhlich einstimmte.