Über den Komponisten Franz Schubert wird gesagt, daß er wenig geschickt darin war, sich Protektion zu verschaffen oder sich durchzusetzen, d.h., im heutigen Sinne, seine Kompositionen erfolgreich zu vermarkten. Da er Schwierigkeiten hatte, für seine Musik einen Verleger zu finden, wurde er häufig von Freunden unterstützt. So geschah es, daß Schuberts Komposition über Goethes Gedicht „Erlkönig“, eingesandt an den Leipziger Verlag ‚Breitkopf und Hertel‘, dem Mitglied der Hofkapelle und Komponisten

von Kirchenmusik Franz Anton Schubert vorgelegt wurde, mit der Bitte um Auskunft, ob dieses Werk von ihm stamme, da ein anderer Schubert bis dato gänzlich unbekannt war. Aufgebracht wies der Dresdner Namensvetter die Vermutung zurück und versicherte, er werde zu erfahren versuchen, „wer dergleichen Machwerk übersandt hat“ und alles unternehmen, „diesen Kerl, der Mißbrauch mit meinem Namen trieb, zu entdecken.“