Bei der amtlichen Festlegung der Familiennamen machten sich vor allem in der Donaumonarchie die bevollmächtigten Beamten gern den Spaß, mittellosen Juden lächerliche Namen anzuhängen. Bemittelte Juden konnten sich mit Hilfe von Bestechung wehren.
Naftali, der bisher einen wohlklingenden Beinamen geführt hat, kommt deprimiert vom Namensamt nach Hause.
„Wie heißen

wir jetzt?“ fragt die Frau neugierig.
„Schweißloch.“
„Gewalt! Konntest du dir nichts Anständigeres aussuchen?“
„Was heißt ‚aussuchen‘ bei dieser Räuberbande! Schon für das ‚w‘ allein habe ich fünfzig Gulden extra bezahlt.“