Auf der Bahnfahrt nach Przemysl. In einem Abteil sitzen sich zwei Juden gegenüber, ein älterer Herr und ein junger Mann, der sich verzweifelt bemüht, ein Gespräch in Gang zu bringen. Schließlich verfällt der junge Mann auf den alten Trick und sagt zu seinem Gegenüber: „Verzeihung, der Herr, könnten Sie mir vielleicht sagen, wie spät es ist?“
Der Herr antwortet nicht. – Sie fahren Station um Station. Vergebens versucht der junge Mann, mit seinem Gegenüber ins Gespräch zu kommen. Schließlich nähert man sich schon den Vororten von Przemysl. Der junge Mann faßt sich nochmals ein Herz und sagt mit vorwurfsvoller Stimme: „Verzeihung, mein Herr, jetzt habe ich Sie wie ein höflicher Mensch gefragt, was die Uhr ist. Und Sie gaben und gaben mir keine Antwort.“
Der Ältere wendet sich ihm zu und sagt: „Lieber Mann, ich will Ihnen sagen, was gewesen wäre, wenn ich Ihnen gesagt hätte, was die Uhr ist. Sie hatten mich gefragt, was die Uhr ist. Ich hätte Ihnen gesagt, wir haben neun Uhr. Sie hätten mir gesagt, was ich für einen schöne Uhr habe. Ich hätte

Ihnen gesagt, ja, ich mache gute Geschäfte. Sie hätten mich gefragt, was für Geschäfte ich mache. Ich hätte Ihnen gesagt, ich mache in Kleber und Heu. Dann hätten Sie mich gefragt, wo ich wohne. Ich hätte Ihnen gesagt, daß ich wohne in Przemysl. Sie hätten mich gefragt, ob ich habe ein schönes Haus. Ich habe ein schönes Haus. Sie hätten mich gefragt, ob ich habe Familie. Ich habe eine Familie mit drei Töchtern. Sie hätten gefragt, ob die Töchter schön sind. Ich hätte gesagt, sie sind schön. Dann wären Sie gekommen und hätten einen Besuch gemacht. Ich hätte Ihnen gesagt, Sie können mich immer besuchen kommen. Dann hätten Sie bei mir angehalten um die Hand meiner Tochter Ester … Jetzt frage ich Sie: Was soll ich mit einem Schwiegersohn, der keine Uhr hat?“