In einem gottverlassenen Nest in Galizien haben sich der Rebbe und der katholische Priester als einzige Intellektuelle weit und breit intim angefreundet. Der Rebbe ist neugierig auf die Beichtpraxis. Nach langem Zögern ist der Pfarrer bereit, den Rebbe in die dunkle Nische mitzunehmen und lauschen zu lassen.
Es kommt eine Frau: „Heiliger Vater, ich habe schwer gesündigt. Ich habe meinen Mann einmal betrogen.“
„Ja, meine Tochter, das ist eine große Sünde. Ich werde den lieben Gott bitten, er soll dir verzeihen. Zur Buße sollst du einen Vaterunser sagen und zehn Gulden für den heiligen Antonius geben.“
Es kommt wieder eine Frau. Sie hat ihren Mann zweimal betrogen.
Der Pfarrer befiehlt: „Du wirst zwei Vaterunser sagen

und dem heiligen Antonius zwanzig Gulden spenden.“
Plötzlich greift sich der Pfarrer an den Leib und jammert: „Mir ist nicht gut. Ich komme gleich wieder.“ – Der Rebbe bleibt still sitzen.
Wieder kommt eine Frau: „Heiliger Vater, ich habe gesündigt, ich habe meinen Mann einmal betrogen.“
Der Rebbe beweist, daß er großartig ,begriffen‘ hat: „Meine liebe Tochter, das ist eine schwere Sünde. Ich werde den lieben Gott bitten, daß er dir vergibt. Zur Buße wirst du drei Vaterunser sagen, dem heiligen Antonius dreißig Gulden spenden, und du darfst deinen Mann noch zweimal betrügen.“