Eine junge jüdische Tochter wird schwanger. Die entsetzten Eltern wollen den Namen des Schuldigen wissen – das Mädchen bezichtigt den alten frommen Rabbiner! Die Eltern zweifeln, aber das Mädchen beharrt auf der Behauptung. Schließlich kommt die skandalöse Sache dem Rabbiner selbst zu Ohren, und er zitiert das Mädchen herbei. „Nie im Leben habe ich dich auch nur gesehen“, sagt er zu ihr, „wie kannst du es wagen, mich so zu verleumden!“
„Und doch ist es wahr, Rabbi“, beharrt das Mädchen, „vor etlichen Monaten war

meine Tante bei Euch, weil sie kinderlos ist. Ihr habt ihr Jordanwasser in einem Fläschchen gegeben und gesagt, wenn sie es trinkt, so wird es helfen. Und von diesem Fläschchen habe ich aus Neugier genippt…“
„Aber Kind“, belehrt der erleichterte Rabbiner, „weißt du nicht, daß da auch noch ein Mann dabeisein muß?“
„Ja – fehlt es etwa an Männern in unserer Stadt?“ fragt das Mädchen verwundert zurück.