Russische Ballade. „Wie geht es? Wir haben und ja lange nicht mehr gesehen!“
„Nicht gut, nicht schlecht: mittel.“
„Was heißt das?“
„Ja, weißt du, der Graf hat mir die Pacht gekündigt.“
„Das ist doch schlecht!“
„Nicht so schlecht. Ich bin jetzt Bierbauer.“
„Das ist doch gut!“
„Nicht so gut. Der Brauerei gegenüber wohnt ein junger Offizier – der hat mit meinem Weib ein Verhältnis angefangen.“
„Das ist doch schlecht!“
„Nicht so schlecht. Die Frau des Offiziers tröstet sich in meiner Gesellschaft – und sie ist reizend.“
„Das ist doch gut!“
„Nicht so gut. Stell dir doch bloß vor,

was daraus hervorgehen wird: ich setze seiner Frau Söhne in die Welt, die trotz jüdischer Herkunft am Hofe in Petersburg werden verkehren dürfen; und er setzt meiner Frau Söhne in die Welt in die Welt, die trotz ihres gräflichen Papas als Juden nicht einmal in Petersburg werden übernachten dürfen!“
„Das gefällt mir nicht!“
„Ja eben, ich sagte dir ja schon, es geht nicht gut, es geht nicht schlecht, es geht so mittel.“