Die rituellen Speisegebote der Juden sind sehr streng. Im Osten entschied in Zweifelsfällen der Rabbi.
Zum Rabbi kommt eine bekümmerte Jüdin. Ihr Bub hat seine Mütze in das Fleischgericht für Sabbat fallen lassen. Ist die Speise noch koscher?
Der Rabbi überlegt. Schließlich meint er, das hänge davon ab, was an der Mütze alles geklebt haben könnte.
Die Frau denkt nach: „Dreck wird dran gewesen sein.“
„Dreck – koscher“, entscheidet der Rabbi.
„Vielleicht Ungeziefer.“
„Das kann man herausfischen

und wegtun. Koscher.“
„Nun – Kopfkrätze hat das arme Kind, da kann schon etwas davon an der Mütze geklebt haben.“
„Koscher.“
„Das Kind ißt manchmal ein Stück Butterbrot. Es kann mit dem verschmierten Finger die Mütze angefaßt haben. Also Butter kann auch drauf gewesen sein.“
„Butter!“ ruft der Rabbiner entsetzt. „Nicht koscher!“