Das jüdische Osterfest, Pessach, wird zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten gefeiert. An den ersten beiden Festabenden wird die Festlegende, die Haggada, vorgelesen, und zwar zu Hause, an der festlich nach ganz bestimmten Regeln gedeckten ‚Sedertafel‘.
Der jungverheiratete Dorfjude kennt sich in den komplizierten Vorbereitungen für die ‚Sedertafel‘ nicht aus und gibt daher seinem Weib den Auftrag, heimlich beim jüdischen Dorfschmied ins Fenster hineinzublicken und dann zu berichten, wie jener es macht. Das Weib schleicht

sich ans Fenster – und was sieht sie? Der Dorfschmied prügelt sein Weib mit der Kohlenschaufel! Sie kommt nach Hause und schweigt beklommen. Der Mann fragt – sie will nichts sagen. Schließlich wird der Mann wütend und beginnt die Frau mit der Kohlenschaufel zu prügeln.
Da weint sie: „Wenn du es doch schon weißt – wozu schickst du mich dann, daß ich beim Dorfschmied hineinschauen soll?“