London 1914. Eine Gruppe ostjüdischer Einwanderer überlegt aufgeregt, ob es wohl Krieg geben werde.
Einer sagt: „Ich habe keine Angst. Es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder es gibt gar keinen Krieg – dann ist es gut. Oder es gibt Krieg. Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder der Krieg bleibt auf die kontinentalen Gegner beschränkt – dann ist es gut. Oder er weitet sich aus. Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder England wird nicht hineinverwickelt – dann ist es gut. Oder England wird hineinverwickelt. Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder man nimmt nur Freiwillige – dann ist es gut. Oder es kommt zur Zwangsrekrutierung. Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ich kann mich drücken – dann ist es gut. Oder ich werde mich stellen müssen. Pfui. Aber dann gibt es immer noch zwei Möglichkeiten. Entweder man erklärt mich für ‚untauglich‘ – dann

ist es gut. Oder man nimmt mich. Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ich bleibe in England selber – dann ist es gut. Oder es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder ich komme zum Roten Kreuz – dann ist es gut. Oder ich werde schießen müssen. Dann gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ich schieße auf einen Deutschen – dann ist es gut. Oder er schießt auf mich. Bitter. Aber es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder die Wunde ist leicht – dann ist es gut. Oder sie ist schwer. Ai wai. Aber es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder ich werde dennoch gesund – dann ist es gut. Oder ich bin tot . . . Nun, ein Toter braucht doch erst recht keine Angst zu haben . . . Aber wo steht es geschrieben, daß ich tot sein werde?“