Hans Pfitzner, zu dessen Bühnenwerken die Oper ‚Der arme Heinrich‘ gehört, hatte nach einem Hauskonzert eine junge Dame als Tischnachbarin, die sich bemüßigt fühlte, mit dem Komponisten über Musik zu plaudern und sich als Verehrerin seiner Kunst auszugeben. Dabei verwechselte sie den Titel von Pfitzners Oper mit dem des Romans

von Gottfried Keller und beteuerte: „Ganz besonders, verehrter Meister, liebe ich Ihre Oper ‚Der grüne Heinrich‘!“ Pfitzner verzog keine Miene, unterbrach aber den Redeschwall und bat seine Tischnachbarin: „Ach, hätten Sie wohl die Güte, mir den armen Salat herüberzureichen!“