(Unter Tscholent versteht man eine Sabbatspeise, welche schon am Freitag [weil Juden Sabbat kein Feuer anzünden dürfen] in den warmen Ofen geschoben wird und bis Sabbat mittag im Fett schmort. Gewöhnlich ist es ein Eintopfgericht aus Fleisch mit Graupen oder Bohnen usw. Das Wort kommt von altfranzösisch chauld=warm.)
Schmul mußte sich einer Magenoperation unterziehen. Nachher schreibt ihm der Professor eine strenge Diät vor. Schmul ist gern bereit, sich zu fügen. Bloß: auf den herrlichen, fetten Tscholent möchte er nur ungern verzichten.

Der Professor ist aber unerbittlich. Da geht Schmul zu einem zweiten Arzt. Der läßt sich genau beschreiben, was Tscholent ist – und dann verbietet er ihn ebenfalls. Da geht Schmul zu seinem jüdischen Hausarzt und klagt ihm sein Leid. Ein Jude wird doch Verständnis haben für seinen Kummer?
„Iß Tscholent, soviel du willst!“ sagt der Hausarzt.
„Bloß Prallen wirst Du schon im Himmel.“